Abschied vom F-Cell 42.000 nahezu schadstofffreie Kilometer im Dienst von mint:pink
Zum Abschied gibt es Fotos, viele Fragen und sogar ein paar Tränen: Wie bitte? Der soll weg? Eileen kann es nicht glauben. „Der ist doch noch so schön!“ Schön leise und sauber vor allem und doch so auffällig farbenfroh: Die Rede ist vom F-Cell der Initiative NAT, ein Brennstoffzellenfahrzeug, das Mercedes-Benz zum mint:pink Start kostengünstig für drei Testjahre zur Verfügung gestellt hatte. Die Idee: Wenn es in Hamburg ein neues Programm gibt, das Mittelstufenschülerinnen Mut für MINT-Berufe und Lust auf neue Technologien machen will, dann soll das auch konsequent mint:pink tragen und „BlueEFFICIENCY“ fahren – das Markenzeichen steht bei Mercedes für umweltschonende Technologien.
Großer Bahnhof auf dem Rathausmarkt
Das kam gut an: Schon als Mercedes-Verkaufsleiter Michael Struck den Testwagen auf dem Hamburger Rathausmarkt feierlich übergab, begeisterte er nicht nur Verkehrssenator Frank Horch, sondern auch etwa die Schülerinnen des Matthias-Claudius-Gymnasiums (MCG). Direkt auf dem Rathausmarkt inspizierten sie den Motor, ließen sich die Technologie erklären und fuhren Probe – im Alter von 13 oder 14 Jahren als Beifahrerinnen, versteht sich! Später fuhr der Wagen als Anschauungsobjekt bis in die Pausenhalle der Sankt-Ansgar-Schule oder machte den Philips Campus zur Teststrecke: Dafür standen die Azubis sogar Schlange – und nicht nur sie: „Wie ein Raumschiff“, umschrieb Ausbilder Andy Kruse sein erstes F-Cell-Fahrerlebnis.
Brennen für eine Zukunftstechnologie
20 Testwagen der lokal schadstofffreien B-Klasse von Mercedes sind vor viereinhalb Jahren in Hamburg an den Start gegangen. 19 sind bereits für wissenschaftliche Auswertungen aus dem Verkehr gezogen worden. Ende Juni läuft nun auch die Gnadenfrist für das mint:pink Modell aus: „Es ging ja auch darum, die Marktreife des Antriebskonzepts unter Beweis zu stellen, das ist bei uns mit gut 42.000 zurückgelegten Kilometern und nur drei Ausfällen voll gelungen“, erklärt Sabine Fernau, als die NAT-Geschäftsführerin ein paar ehemalige mint:pink Schülerinnen von der Games Week Berlin heimfährt. Mit an Bord ist Eileen, die schnell noch ein paar Abschiedsfotos macht: „Aber der geht ja noch richtig gut ab“, sagt die 16-Jährige anerkennend.
Farewell durch das NAT-Team vor der ECE
Wie sehr Sabine Fernau das dynamische Fahren liebt, ist auch Mercedes Mechaniker Markus Huy Tran nicht verborgen geblieben. Er hat die Fahrzeugdaten ausgewertet und auch mehrere knifflige Probleme gelöst: Etwa einen Kran geschickt, als der Abschleppwagen nicht an den eng geparkten Wagen mit blinkendem Bordcomputer herankam oder die Folgen eines Einbruchs kurz vor Ende der Testlaufzeit ausgemerzt. „Da habe ich tatsächlich geweint – vor Freude“, erzählt Fernau. Ihr Sohn Loïc gibt dem NAT-Team bei der feierlichen Verabschiedung noch einmal Erlebnisse mit Autofreaks und erstaunten Passanten zum Besten: „Oh Gott, ich habe Sie gar nicht kommen gehört!“ Etwas Wehmut macht sich breit, doch Sabine Fernau will nach vorne schauen: „Der nächste Technologiesprung ist schon fahrbereit: Wie bekommen wir jetzt einen GLC F-Cell für mint:pink?“