Heart for spacemint:pink Teilnehmerin entdeckt die Stammzellenforschung
Man stelle sich vor, es gibt den Hamburger Nobelpreis und niemand kennt ihn? Ein wenig ist das so mit dem Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft: Er zeichnet in Europa tätige Spitzenwissenschaftler aus, darunter allein in den letzten zehn Jahren sechs spätere Nobelpreis-Träger, aber kaum ein Hamburger weiß davon. Um das zu ändern, gab es im September 2016, anlässlich der Verleihung des Körber-Preises an den Stammzellforscher Hans Clevers erstmalig am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) den „Tag des Wissens Life Science“. Eine Idee, für die sich maßgeblich Katharina Fegebank eingesetzt hatte. Die Senatorin ist aber nicht nur für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung zuständig, sie ist auch Schirmherrin des Mädchen-Mutmach-Programms „mint:pink“.
Genau mein Ding
Kein Wunder also, dass mint:pink Teilnehmerinnen sowohl im Organisationsteam der Campus Rallye als auch unter den Campus Besuchern vertreten waren, wie beispielsweise Lena vom Gymnasium Grootmoor mit ihrer Freundin Antonia. Die Zehntklässlerinnen staunten nicht schlecht über Stammzellen, die in ein infarktkrankes Herz gelangen könnten, um es dort von innen zu reparieren oder Embryonalzellen, die aus normalen Hautzellen gewonnen werden sollen. „Ich kann gar nicht mehr sagen, was mich mehr in den Bann gezogen hat: die technologische Gewebezucht oder die Live-Schalte ins NASA-Labor“, sagt Lena. Auf jeden Fall war der Tag des Wissens für die 15-Jährige folgenreich – und die medizinische Forschung ist seither ihre erste berufliche Option: „Ich wollte schon immer einen Beruf, wo man zwar Menschen helfen kann, ohne unbedingt Arzt werden zu müssen.“
Ein Praktikum in Florida?
Lena interessiert sich für Chemie, Biologie und sie mag Sprachen. Da hat es die mint:pink Teilnehmerin schon sehr beeindruckt, was Professorin Sonja Schrepfer von ihrem kalifornischen Forschungsprojekt „Heart in Space“ über die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf das Gefäßsystem von Astronauten erzählt hat. Dass es auf diesem Gebiet noch ganz viel zu erforschen gibt, ist für Lena ein Ansporn: „Man arbeitet direkt an den Zellen, ohne den Menschen aufzuschneiden und kann so Herzinfarkte verhindern, das ist faszinierend.“ Welches Studium dafür maßgeblich ist, weiß Lena noch nicht genau, „vermutlich ein Biologiestudium“, aber vielleicht kann sie das mit der kalifornischen Forscherin auch direkt klären: „Nächstes Jahr werden wir unsere eigene Mission haben, bei der wir zum Launch gerne ein Mädchen nach Florida mitnehmen können“, so Schrepfer in Kontakt mit NAT-Geschäftsführerin Sabine Fernau. Gute Aussichten für Lena und mint:pink!