Initiative NaT ist „Ausgewählter Ort“ im Land der Ideen
15.06.2010

Initiative NaT ist „Ausgewählter Ort“ im Land der IdeenFest der Kooperationen in der Körber-Stiftung

150 Vertreter aus Schulen, Hochschulen und Unternehmen feierten die Auszeichnung „Ausgewählter Ort“ im Land der Ideen.

Weiter könnte die Entfernung zwischen den Hamburger Schulen kaum sein: Ganz im Norden liegt das Gymnasium Oberalster (GOA), südlich der Elbe das Gymnasium Finkenwerder. In der Mitte, im KörberForum in der HafenCity, treffen sich Oberstufenschüler aus Nord und Süd und tauschen sich aus: Welche Sensoren habt ihr verwendet? Wie einfach lässt sich das System programmieren? Was macht ihr mit den Daten, fragen die GOAner. Sie haben vor einem Jahr bereits einen Roboter mit dem Mindstorms-System gebaut und legen in Zusammenarbeit mit ihrem außerschulischen Kooperationspartner Jungheinrich den Schwerpunkt jetzt auf die Sensorik. Die Kollegen aus Finkenwerder haben dagegen die Firma NXP Semiconductors als Partner und gerade zusammen mit den Ingenieuren aus einer Platine, Sensoren, Rädern sowie zwei Motoren einen Roboter hergestellt, der entlang einer schwarzen Leitlinie selbst gesteuert seinen Weg findet.

Fest der Kooperationen

Der interschulische Austausch ist nur einer von vielen, der das „Fest der Kooperationen“ am 15. Juni prägte. 150 Vertreter aus Schulen, Hochschulen und Unternehmen waren zusammengekommen, um die Auszeichnung „Ausgewählter Ort“ im Land der Ideen zu feiern. Der bundesweite Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ prämiert einzigartige Ideen mit Vorbildfunktion, Umsetzungsstärke und Gemeinwohlverpflichtung. Die Bildungskette zwischen Schulen, Hochschulen und Technik-Unternehmen für mehr und besser qualifizierten Nachwuchs gehört dazu, befand die hochkarätige Jury. 

Mit Plakaten Zusammenarbeit vorstellen

Wie Schulen mit Unternehmen und Hochschulen kooperieren, machten zwanzig Plakate im Veranstaltungsfoyer deutlich: Jedes einzelne steht für eine Schule mit einem naturwissenschaftlichen Oberstufenprofil in Kooperation mit einem Technikunternehmen oder der naturwissenschaftlichen Fakultät einer Hochschule. Manchmal auch in Kombination: So kooperiert die katholische Sophie-Barat-Schule mit der TUHH, der Universität Hamburg und dem Unternehmen Rofin Sinar im Bereich der Lasertechnologie. Auf dem Podium stellten die Partner ihre Zusammenarbeit vor, die viel Arbeit macht, aber auch vernünftige Ergebnisse bringt, wie Klaus Sengstock, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Laserphysik, verdeutlichte: „Wir können das nicht flächendeckend anbieten, aber wir wollen es ausbauen.“

Auch für Mädchen: Technische Profile

Auch die Zielgruppe aller Kooperationen, die „Ingenieure von morgen und zukünftigen Körber-Preis-Preisträger“, wie Moderatorin Marion Förster die Schüler begrüßte, kamen auf dem Podium zu Wort. „Ich habe den Fokus auf die Naturwissenschaften gelegt und ich bin zufrieden damit“, sagte Linda Khuu, die am Matthias-Claudius-Gymnasium das „Autoprofil: Mercedes, VW & Co“ gewählt hat. Technische Profile sind sehr wohl geeignet für Mädchen, bestätigt auch Catharina Diercks, die am Gymnasium Finkenwerder das Profil „So funktioniert die Welt“ aussuchte. Wahlentscheidend seien aber die Inhalte und nicht der plakative Titel gewesen: „Die Kooperationen mit den Firmen Airbus und NXP haben mich sehr gereizt. Zumal ich schon ein Praktikum bei Airbus gemacht habe.“

Pokal statt Bananen

Wenn es nach den Gründern der Initiative NaT geht, sollen noch weitere Schulen, Unternehmen und damit Kooperationen hinzukommen: „Was die Physik angeht, können wir noch lange nicht mit Bayern oder Baden-Württemberg mithalten“, warnte Wolfgang Mackens, Professor der TUHH und Mitbegründer der NaT. „Hamburg lebt nicht von Bananen oder vom Pfeffer, wie viele Bürger immer noch glauben, sondern von der Industrie. Dafür benötigen wir gut ausgebildete Naturwissenschaftler.“

Das war das Stichwort für Frank Schriever, Regionalleiter der Deutschen Bank in Hamburg, den Pokal zu übergeben. Die Initiative NaT verdeutliche zum Beispiel, wie Handy oder Spielkonsole zusammengehalten werden. „Das ist nicht nur nützlich, sondern auch spannend und weckt das Interesse von Schülern und Schülerinnen“, lobte Frank Schriever und hob dabei besonders die parteiübergreifende Zusammenarbeit zwischen 35 Unternehmen und fünf Hochschulen hervor. Dass dabei Konkurrenzdenken und Eigeninteressen hinten angestellt werden, sei vorbildlich. Bereits im fünften Jahr führen die Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank den Innovationswettbewerb „365 Ort im Land der Ideen“ gemeinsam durch.

Zukunft gestalten mit Ideen

„Deutschland ist das Land der Ideen. Mit Ideen für das Land gestalten wir unsere Zukunft: weltoffen, tolerant und mit Begeisterung“, zitierte Frank Schriever abschließend aus der Urkunde, die er Sabine Fernau und Wolfgang Mackens überreichte. Die NaT-Geschäftsführerin betonte die Wichtigkeit der Kooperationen und holte die anwesenden Vertreter der Träger der Initiative mit auf das Podium: Die Professoren Holger Fischer (Vizepräsident Universität Hamburg), Hans Christoph Zeidler (Präsident Helmut-Schmidt-Universität), Edwin Kreuzer (Präsident TUHH) sowie für die Körber-Stiftung Matthias Mayer, Leiter des Bereichs Wissenschaft.

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