Vor Lachen geweint
14.11.2018

Vor Lachen geweint mint:pink beamt sich in neue virtuelle Welten

Sie haben gemeinsam Party gemacht, feindliche Teams besiegt, sind mit einer Gondel über die Elbphilharmonie geflogen und haben vom Desy aus direkt die Entstehung des Universums erkundet. Natürlich nur virtuell. Aber irgendwie doch mit Haut und Haaren. „Man war mittendrin in dieser Welt gefangen“, sagt Maxi. „Man konnte sich umherbeamen“, sagt Nisha. Die beiden Zehntklässlerinnen vom Heilwig-Gymnasium haben einen langen letzten mint:pink Programmtag mit vielen Gesprächsrunden, Impressionen und Anregungen hinter sich, aber sie strahlen frisch und fröhlich. Und die Antwort, wo sie all diese Abenteuer an nur einem Vormittag erleben durften, kommt wie aus einem Munde: „Im VRHQ, Virtual Reality Headquarter!“

Vom Weltkulturerbe zum Zukunftsort

Das Hauptquartier, das Hamburgs Zukunft mitgestalten will, befindet sich an historischer Stelle: Mitten in der Speicherstadt im denkmalgeschützten Block M28 haben sich vier Start-ups zusammengetan, die sich mit modernen VR-Technologien beschäftigen und sich darüber austauschen wollen. Dies gerne auch mit jungen, technikaffinen Mädchen. „Wenn die Firmen so männlich dominiert sind, ist das auch ein wenig art world und nicht ganz so produktiv, wie es sein könnte“, sagt Pascal Kuemper, Mitbegründer der Firma Noys VR und Liebhaber von Anglizismen – für die Szene und erst recht einen gebürtigen Amerikaner nichts Ungewöhnliches. Aber es steckt an: „Wir haben zunächst ein paar Informationen über die VR-Technik und ihre Geschichte bekommen, uns den ganzen Workspace im Open Office angesehen und durften dann verschiedene Stationen ausprobieren“, setzt Nisha ihren Bericht fort.

Controller außer Kontrolle

An Station eins stellt Pascal die Noys VR App vor: „Der Nutzer kann sich darüber als Avatar Konzerte angucken, mit Stift, Feuerzeug oder Klapphand Effekte abfeuern und mit anderen Konzertbesuchern interagieren.“ Das alles funktioniert über VR Brillen und eine Steuerung, die der Gründer Maxi und Nisha in die Hand drückt. „Drei Knöpfe, alles super einfach“, erklärt Pascal. „Mit dem unteren flippt ihr durch die Tools, bei jedem Draufdrücken wechselt es. Mit dem zweiten Knopf nutzt ihr das Tool, haltet es gedrückt und der Stift malt in die Luft, beispielsweise.“ Und mit dem dritten Knopf können sich die VR-Brillenträger in andere Bereiche der künstlichen Bühnenwelt des Hamburger DJ Duos „Stupid Goldfish“ teleportieren. Doch die Musik ist sowieso sekundär, finden die Mädchen. „Wie sehe ich aus?“ fragt Nisha. „Richtig bekloppt, eine alte Frau mit Graffitisprühdose in der Hand“, antwortet Maxi. Dann prusten und johlen beide Schülerinnen laut los.

Ausgetickt und angefixt

Zu Beginn ihrer Exkursion haben die mint:pink Mädchen aus insgesamt fünf Schulen sich noch brav in roten Kinosesseln vor einer Showbühne über ihre Motivation für die MINT-Option Noys ausgetauscht: „Ich möchte erfahren, wie so eine komplexe Technologie in so eine kleine Brille passt“, so Nisha. Erfühlen durfte die Heilwig-Gymnasiastin das schon einmal und ist begeistert: „Ich habe geweint vor Lachen!“ Ihre Freundin lobt die krassen Lichteffekte, die „jungen, netten Leute“, die sie die ganze Zeit informiert und unterhalten haben, sowie den Ablauf des Vormittages. Sind jetzt alle Fragen zur Funktionsweise der Technologie beantwortet? „Ich glaube, es wäre zu anstrengend, wenn dir einer erklären will, wie es funktioniert und dir fehlen die Grundlagen“, meint Maxi selbstkritisch. Aber die Berufschancen in der VR-Zukunftswelt seien deutlich geworden, betont Nisha. „Unsere Erwartungen sind mehr als erfüllt, das war auf jeden Fall unser Lieblingsausflug.“ Mehr Lob geht nicht!

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