Frischer Wind für BO
10.10.2024

Frischer Wind für BOclean:tech Teams erkunden die WindEnergy Hamburg 

Ein Knopfdruck und die sicheren Seitenwände der Windkraftturbine öffnen sich wie von Zauberhand und geben den Blick frei auf Wälder und Wiesen in 140 Metern Tiefe. Das ist zum Glück nur Virtual Reality, aber Olivers Beine zittern ganz real. „Ich habe tatsächlich Höhenangst, das war interessant“, sagt der 17-jährige Heinrich-Hertz-Schüler. Er ist einer von rund vierzig Jugendlichen, die am letzten Messetag die WindEnergy Hamburg erkunden. Eingeladen und begleitet von clean:tech: Bei dem NAT Projekt geht es um die Auseinandersetzung mit sauberen Technologien. Diese werden den Jugendlichen unterschiedlicher Schulen und Schulformen an drei Messeständen erklärt. Es geht aber auch um praktische Berufs- und Studienorientierung, kurz BO.

Hochhinaus beim Windanlagenbauer  

„Bei uns arbeiten Leute, die ihre Zeit sinnvoll investieren wollen“, sagt Annkathrin Lüske am Nordex Stand. Sie selbst ist als Praktikantin bei dem Windanlagenbauer eingestiegen – und „dabeigeblieben“, wie sie betont. Inzwischen arbeitet Annkathrin in der Unternehmenskommunikation und ist stolz darauf: „Wir sind ungefähr 10.000 Mitarbeitende und auf der ganzen Welt verteilt.“ Und weil einige von ihnen und ganz bestimmt die Servicetechniker hoch hinauswollen, dient die Nordex VR-Simulation auch als Höhentraining. „Ist der Motor auch realistisch“, will Oliver wissen. Die junge Managerin nickt: „Das ist eins zu eins unser Delta 4000 nachempfunden.“ Die Nordex Turbine eignet sich für Standorte mit schwachen bis mittleren Windgeschwindigkeiten.  Die Simulation zeigt das Zusammenspiel von Mechanik, Elektronik und Material.   

Mitgerissen vom Lenkdrachen  

Alles ist trainierbar, sogar die Arbeit in schwindelerregender Höhe. Dennoch möchte Oliver lieber bodenständig arbeiten. „Ich will später in die IT gehen“, sagt er. Smarte Technik braucht gerade auch die Energiebranche, gelegentlich bringt sie neue Ideen regelrecht zum Fliegen. Das macht der Messestand von SkySails deutlich. Von der Firma haben die Jugendlichen noch nie gehört, aber der Kite mit Autopilot macht Eindruck. „Wir erzeugen Strom aus Höhenwind“, sagt Personalerin Nina Mackowiak. Sobald der Kite eine gewisse Höhe erreicht, wird der Wind stetiger und stärker. SkySails macht sich diese bisher ungenutzte Kraft des Höhenwindes zu Nutze, um daraus Energie zu erzeugen. „In zwei bisher installierten Anlagen steigt ein automatisch gesteuerter Kite in die Luft auf. Dabei wickelt er ein 800 Meter langes Seil von einer Winde in der Bodenstation ab. Die entstehende Zugkraft treibt einen Generator in der rotierenden Winde an, der Strom erzeugt“ erklärt Nina. Autopilot und Sensorik der „Steuergondel“ stellen den Kite dann in eine Position mit minimalem Widerstand, der Generator fungiert nun als Motor und holt das Seil wieder ein, sodass der Kite wieder runtergeht und der Prozess der Energiegewinnung starten von Neuem: „Wie im Jojo!“

Inspiriert von Größe und Einfluss 

„Das ist etwas komplett Neues und wird ständig weiter verbessert, das begeistert mich“, lobt Sara, die über die Goethe-Schule Harburg am Programm teilnimmt. Aber auch der Stand von Siemens Energy und der Austausch über Technik, Chancen und Herausforderungen der Energiewende hat gefallen: „Ich bin im PGW-Profil und noch sehr offen, was technische Berufe betrifft“, sagt die 17-Jährige. Allein bei der Siemens Windkrafttochter Gamesa arbeiten weltweit 29.000 Beschäftigte, von der Turbinenproduktion über die Entwicklung bis ins Controlling oder das Recruiting, für das Mara Dinulescu tätig ist. „Jeder leistet einen Beitrag“, sagt sie. Jakob lobt die Größe des Unternehmens und seinen Einfluss – aber auch die Tüte mit Give-Aways. „Das sind sinnvolle Werbegeschenke“, sagt der Teilnehmer der Gyula-Trebitsch-Schule mit Blick auf Cap und Powerbank. WindEnergy Hamburg 2024 – inspiriert und bleibt nachhaltig im Kopf.

Aktuelles