Flugzeuge im Bauchmint:pink Speed Dating mit Role Models bei Airbus
Ein Unternehmen auf einer Fläche von 500 Fußballfeldern, darauf vier werkseigene Buslinien, ein separater Fähranleger und Landeplatz sowieso – das ist eine ziemlich grandiose Bühne für den letzten mint:pink Programmtag im Jubiläumsjahr. Er startet mit einer Führung auf dem Airbus Betriebsgelände in Finkenwerder und endet mit einem Speed-Dating. Frauen aus unterschiedlichen MINT-Berufen und Organisationen stellen sich in drei Gesprächsrunden vor, so praktisch wie persönlich. Die Botschaft: Technik und Naturwissenschaften bieten großartige Möglichkeiten sich zu verwirklichen. Eine Perspektive für den weiblichen Nachwuchs, die auch bei Airbus geteilt wird. Ines Ramos, die den Tag bei Airbus organisiert hat, steht vor einem der Stuhlkreise: „Dass hier Zehntklässlerinnen im geschützten Raum nach persönlicher Motivation, Einstieg und Alltag der Role Models fragen können, ermöglicht echte Einblicke“, so die Referentin für Ausbildungsmarketing.
Hoch hinaus
NXP-Vertreterin Christine van Staa hat den Schülerinnen gleich mehrere technische Anschauungsobjekte mitgebracht. „Ich zeig euch erst mal, was NXP so macht“, sagt die promovierte Physikerin einleitend und zeigt auf eine dünne Scheibe – ein sogenannter Wafer, ein Halbleiter, der aus Silizium besteht und aus dem nach vielen Verarbeitungsschritten Microchips geschnitten werden. Sie weist darauf hin, dass vermutlich jeder einen solchen Chip bei sich trägt, sei es im Portemonnaie oder im Handy. Ein weiterer Blickfang sind die leuchtenden Chamäleons, die ihre Farbe wechseln, sobald die Mädchen eine Chipkarte davor halten. „Das ist NFC-Technik, Near Field Communication, wie sie beim kontaktlosen Bezahlen genutzt wird. Hierbei ist es wichtig, dass die Chips sicher sind und nicht gehackt werden können“, betont die Physikerin. Hoch hinaus und Fledermäuse retten soll die mitgebrachte Drohne von NXP – ausgestattet mit Radarsensoren, Microcontrollern und Wifi-Chips. Die Drohne misst die Flugzeiten der Tiere in einem Windpark und gibt die Daten weiter an die Anlagenbetreiber, so dass die Windräder abgeschaltet werden können.
Ich heb ab
Jede Frage ist erlaubt, auch die nach dem Verdienst. Aber Britta Reimer ist schon 32 Jahre bei „Schill + Seilacher“ tätig, hat sich von der Chemielaborantin zur Chefin hochgearbeitet und nebenberuflich noch ein Labormanagement-Studium in Saarbrücken absolviert. Das ist weit weg von den Schülerinnen, daher antwortet sie lieber allgemein: „Das Einstiegsgehalt einer Laborlaborantin liegt bei Brutto 3.000 Euro und dann geht es aufwärts“, sagt sie und schaut aufmunternd in die Runde. „Wann haben Sie angefangen, sich für Chemie zu interessieren?“, will Fatma wissen. Die Albrecht-Thaer-Gymnasiastin interessiert sich für IT ebenso wie für Chemie und erhofft sich vom Speed Dating Entscheidungshilfen. Am Ende der Gesprächsrunde kennt sie nicht nur Britta Reimers Begeisterung für weiße Kittel und farbenfrohe Chemie, sondern hat auch einen Praktikumsplatz in Aussicht: „Ich muss mich nur noch bewerben“, staunt Fatma.
In the air tonight
Eine Schiffshupe läutet zur letzten Runde, da sucht Anna Maria nicht lange. „Alle Frauen sind interessant“, findet die Sankt-Ansgar-Schülerin und rückt einen Stuhlkreis weiter. Er gehört zu Sandra Rüding, Senior IT Projekt Managerin bei Lufthansa Technik. Als Gesprächsöffner verteilt sie Karteikarten. „Erfolg ist, meine Träume zu verwirklichen“, liest Anna Maria vor und kann mit dem Zitat etwas anfangen: „Wer seine Träume lebt, ist schon erfolgreich“, so die Schülerin. Und zwar völlig unabhängig von Titel und Funktion, ergänzt Sandra. Nach dem Abi wollte sie mitgestalten, Probleme lösen und studierte Mikrosystemtechnik. So weit ist Anna Maria noch nicht, aber dank mint:pink fühle sie sich zumindest inspiriert. „Ich hatte die Ehre, Airbus in Bremen besuchen zu dürfen“, erzählt sie. Da sei es um Raumfahrt gegangen. „Aber Flugzeuge sind auch interessant!“