Mehr Mut, mehr Klarheit durch Begeisterung
28.11.2024

Mehr Mut, mehr Klarheit durch Begeisterungmint:pink im elften Jahr

Hamburg, 28. November 2024 – Das Mädchenförderprogramm mint:pink der Initiative NAT bringt seit elf Jahren Mittelstufenschülerinnen in Kontakt mit Wissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen in Forschungseinrichtungen und Unternehmen – und zwar vor der oft richtungsgebenden Profilwahl in der Oberstufe. Seitdem werden die Teilnehmerinnen zum Start und Ende des Programms zu ihren Profil- und Berufswünschen befragt. Aktuelle Ergebnisse: Die Zahl der Unentschiedenen sinkt und die Einstellung zu den oft vorurteilbehafteten und als schwierig geltenden MINT-Fächern verbessert sich. Persönliche Begegnungen und Orte, an denen sie experimentieren und sich ausprobieren konnten, geben oft den Ausschlag, wie das Feedback der Mädchen hervorhebt. Es ist eine typische Sonntagsfrage: Wenn heute Profilwahl wäre, würdest du ein Physik-, Informatik- oder Chemieprofil wählen? Das werden die mint:pink Teilnehmerinnen zum Start und Abschluss des Programms gefragt. In diesem Jahr sank der Anteil der Unentschiedenen in einem halben Jahr von 50 auf etwa 32 Prozent. Zehn Prozent mehr Mädchen wollen ein MINT-Profil wählen, obwohl sie sich das zum Programmstart noch nicht vorstellen konnten.

In diesem Jahr hat die Programmleiterin besonders das qualitative Feedback der Teilnehmerinnen gefreut, das auf langfristige Einstellungsänderungen schließen lässt. „Für mich habe ich davor die ganzen MINT-Fächer schon fast endgültig ausgeschlossen, doch mint:pink hat meine Meinung noch einmal geändert“, so stellvertretend eine der Teilnehmerinnen. Die Mädchen werden durch das Programm nicht nur orientierter, sondern auch selbstbewusster, Sorgen könnten oft genommen werden, konstatiert Stephanie Gottschalk. Etwas, dass im Programmverlauf seit dem ersten Jahrgang 2014 relativ konstant zu beobachten sei. Gerade die vielen weiblichen Role Models machen Mut. „Ich nehme mit, dass Naturwissenschaften und MINT allgemein sehr vielfältig sein können und wenn man wirklich will, so ziemlich alles schaffen kann“, so das Feedback einer Zehntklässlerin.

Dass der Reflexionsprozess weit über die Profilwahl hinausgeht, zeigt gerade auch die zweite Sonntagsfrage. Diese lautet: „Wenn du dich heute für ein Studium oder eine Ausbildung entscheiden müsstest, würdest du etwas im MINT-Bereich wählen?“ Dieser Frage stimmten zum Start 18 Prozent der Mädchen zu, genauso viele verneinten sie. Am Ende des Programms bejahten dagegen schon 43 Prozent und nur noch knapp 11 Prozent verneinten.1 Programmleiterin Stephanie Gottschalk erklärt die im Vergleich mit der Profilwahl größere MINT-Begeisterung mit einer Vielfalt, die weit über die Schulfächer hinausgehe. Oft starre und gleichzeitig unklare Vorstellung der Mädchen über Berufe würden sich im Programmverlauf positiveren. „Meine Meinung über MINT-Berufe hat sich noch einmal geändert: Es gibt sehr viele Berufswege, bei denen man nicht immer ein Physik- oder Mathegenie sein muss“, das Resümee eine Schülerin. „Und so viele Bereiche, in denen man sich spezialisieren kann und die superspannend sind“.

Nach den Einschnitten durch die Pandemie, gibt es wieder viel Lob der Teilnehmerinnen für Besuche, die Experimentieren, Programmieren und Ausprobieren in besonderem Umfang ermöglichen oder einzigartige Einblicke, etwa in Werks- oder Forschungshallen geben.2 Das deckt sich mit der aktuellen Sinus-Untersuchung zur MINT-Motivation von Kindern und Jugendlichen:

Alltagsbezug, starke Vorbilder und die Möglichkeit, in Themen tiefer einzusteigen, sorgen für mehr MINT-Begeisterung.3 So auch bei mint:pink.

Kontakt: Stephanie Gottschalk, 040-328 91 98 56, gottschalk@nat.hamburg

1 Zum Programmstart erhielten wir 153 Antworten und zum Programmende 130 Rückmeldungen der 185 teilnehmenden Schülerinnen aus 16 Hamburger Gymnasien. Die Umfrageergebnisse sind online über das mint:pink Dashboard abrufbar.

2 Im Jahresrückblick mint:pink 2024 sind weitere Zitat der Schülerinnen, sowie Berichte und Eindrücke der Exkursionen und Veranstaltungen zu finden.

3 Zur SINUS-Untersuchung: www.telekom-stiftung.de/mint-motivation.

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