
Das Innovative am Norden ist die Chemie Gefördert von der Ingeborg-Gross-Stiftung: 5.500 Jugendliche, 100 Lehrkräfte
Hamburg, 28. Januar 2025 – Neues Jahr, neue Zeiten für die Bildungsinitiative NAT (Naturwissenschaft & Technik): Vor nahezu achtzehn Jahren ist sie zur Rettung der Physik in Hamburg angetreten, hat sich auf die Palette natur- und ingenieurwissenschaftlicher Anwendung ausgerichtet und damit alle MINT-Hochschulen überzeugt ebenso wie die von Ingenieur Helmut Meyer vor zwanzig Jahren gegründete Hamburger Technologie-Stiftung, die Wirtschaftsbehörde und das DESY. Nun hat NAT mit der Ingeborg-Gross-Stiftung nicht nur einen neuen Träger, sondern auch einen zusätzlichen Themenschwerpunkt bekommen: Es ist die Chemie, die von Kunststoffinnovationen über Stoffumwandlungen im Großmaßstab per Verfahrenstechnik bis zur Chemieinformatik reicht.
Neuer Träger
Angefangen hat alles mit einer unkomplizierten Förderung für die Match Days, einem Streamingformat, das Forschungsinnovationen und Berufsorientierung kombiniert und up to date in die Klassenzimmer bringt. Dass die Initiative Oberstufenprofile auch in Pandemiezeiten nicht im Stich lassen wollte, überzeugte nicht nur Lehrkräfte. Angetan war auch der Vorstand der Ingeborg-Gross-Stiftung, zu dem der Spezialchemiekonzern Schill + Seilacher gehört. In den Folgejahren wurde das Engagement zu einer Projektförderung ausgeweitet: In insgesamt 17 „Match Days“ und dem Mut-Mach-Programm „mint:pink“ profitierten bisher über 5.500 Jugendliche sowie über 100 Lehrkräfte davon.
Nach fünfjähriger Zusammenarbeit steigert die Ingeborg-Gross-Stiftung ihr Engagement noch einmal und wird Trägerin der Bildungsinitiative. „Der Anwendungsbezug ist der Klebstoff, der neues Wissen im Gehirn verankert, zu Fähigkeiten verfestigt – und zugleich für Erfolgserlebnisse sorgt“, sagt Professor Manfred Döring, neues Vorstandmitglied der Ingeborg-Gross-Stiftung und damit nun im Kuratorium der NAT vertreten. Den Spezialisten für widerstandsfähige und flammgeschützte Epoxidharze freut, dass naturwissenschaftlich-technische Studiengänge unter Hamburger Abiturienten wieder stärker gefragt sind: 63 Prozent der von der NAT befragten Chemie-, Informatik- und Physik-Profilschüler interessieren sich dafür. Von ihnen wollen etwa zehn Prozent ein reines Chemiestudium aufnehmen – ohne Ingenieursstudiengänge wie Verfahrenstechnik gerechnet. Zum Vergleich: 2019 und damit vor der Pandemie waren es drei Prozent gewesen.
Neue Vorsitzende
Insbesondere Abiturientinnen interessieren sich zunehmend für ein Chemiestudium – ihr Anteil ist in der NAT-Umfrage auf über 14 Prozent gestiegen. Das hebt Professorin Monika Bessenrodt-Weberpals lobend hervor. Die langjährige Vizepräsidentin für Studium und Lehre sowie Gleichstellung an der HAW Hamburg ist kein neues Gesicht im NAT-Kuratorium, aber nun in neuer Funktion tätig: Als Vorsitzende will sie MINT-Bildungschancen noch mehr in die Breite tragen. „Wir müssen wirklich allen Jugendlichen die Chance geben, die eigenen Potentiale und die Möglichkeiten von MINT zu entdecken“, betont sie. „So werden wir Lösungen für die vielen Herausforderungen finden und die digitale Transformation nutzen.“
Gerade hat der Hamburger Senat die Physikerin mit dem IDEA-Ehrenpreis ausgezeichnet: als Role Model einer zeitgemäßen Wissenschaft für alle. IDEA steht für „Innovation in Digital Equality Award“ – und auch hier stimmt die Chemie zur Ingeborg-Gross-Stiftung und zu NAT: KI und Digitalisierung sind weitere thematische Schwerpunkte im Jahr der NAT-Volljährigkeit. „NAT hat sich emanzipiert – auch von dem Fokus auf die Physik “, sagt Gründerin Sabine Fernau.
Mehr zur Ingeborg-Gross-Stifung
Innovativ und sozial: Wissenschaft, Bildung, Jugend und Sport
Ein Schwerpunkt der Stiftung liegt auf der Förderung der MINT-Disziplinen, insbesondere im Bereich der Chemie und Verfahrenstechnik. So zeichnet die Stiftung die beste Masterarbeit im Studienfach Chemie an der Universität Hamburg aus, an der TU Hamburg unterhält sie eine Stiftungsprofessur für Angewandte Polymerphysik. Mit der Förderung der Initiative NAT fördert die Stiftung seit 2020 den MINT-Nachwuchs in Hamburg.
Die Stifterin Ingeborg Gross war die letzte Inhaberin der familiengeführten Unternehmensgruppe Schill+Seilacher, die seit 100 Jahren u. a. auch am Standort Hamburg Spezialchemikalien herstellen. Ingeborg Gross gründete die Stiftung im Jahr 2019, um die Unternehmensgruppe langfristig zu erhalten und deren Erträge zur Förderung von Wissenschaft und Forschung, Erziehung und Bildung sowie Jugend und Sport einzusetzen. Sitz der Stiftung ist Hamburg.