ILA trägt MINTNeuntklässlerinnen nehmen Kurs auf die Luft- und Raumfahrt
„Top Gun“ ist schuld. Die Actionfilme um einen Kampfjet-Piloten haben es Lotta angetan. Nicht wegen Schauspieler Tom Cruise, sondern eines Jets, der cool aussieht und rasant schnell ist. Mehr über die Technik dahinter will die Neuntklässlerin auf der Luftfahrtschau ILA herausfinden, zu der das Mädchen-Mut-Mach-Programm mint:pink an diesem heißen Sommersonnabend eingeladen hat. Da trifft es sich gut, dass auch Lottas beste Freundinnen Linnéa, Kaija und Carla mit von der Partie sind. Zusammen zurren die vier Oberalster Gymnasiastinnen (GOA) ihre „Top Girls“ ILA-Ziele fest: Los geht es bei den Kampfjets, weiter zu den neuesten Errungenschaften der Airbus-Flugzeugfamilie und auf jeden Fall noch in Halle 6 zum Thema Space und den Weltraumkonzernen. „Und wenn wir dann noch Zeit haben, wollen wir uns in Halle 3 bei der Bundeswehr schlau machen“, sagt Lotta.
Mut-Mach-Programm nimmt Fahrt auf
Ja, wenn: Es sind über 300 Kilometer vom Hamburger Norden in den Süden Berlins zum Gelände des Flughafens BER. Wenn es gut läuft, dauert die Fahrt vier Stunden, wenn die A24 streckenweise komplett gesperrt ist, länger, aber die Stimmung im Nord-Bus ist dennoch ungetrübt. „Man bekommt verschiedene Einblicke, mir hat alles bisher sehr viel Spaß gemacht“, sagt Carla über das mint:pink Programm. Es lohne sich, unbekannte Berufe, Forschungszweige oder auch schulferne Rechenarten, wie die Modulo Rechnung an der TUHH kennenzulernen, ergänzt Kaija: „Wir fahren mit den besten Freundinnen nach Berlin, wir lernen was und machen etwas Interessantes – dafür stehe ich gern früh auf!“ Die Vernetzung mit Gleichgesinnten sei wichtig, findet Lotta: „Es kann kein blöder Spruch von einem Jungen kommen.“ Auch wenn die Jungs sie um die Einladung zur ILA beneiden würden: „Es sind halt Lebenserfahrungen, die du sammelst und du hast nicht noch mal die Möglichkeit dazu“, so Linnéa.
MINT-grün trifft auf Olivgrün
Der Himmel über Berlin kocht, das Thermometer zeigt 35 Grad. Vor einem Eurofighter trägt Oberstleutnant Frank Simon stoisch seine Pilotenuniform und berichtet der neugierigen Menge aus langjähriger Berufserfahrung. „Es ist noch keiner damit so viel geflogen wie ich“, betont er. Als die Mädchen im mintgrünen T-Shirt auf der anderen Seite der Absperrung wissen wollen, wie er zum Luftkampfausbilder wurde, erzählt Simon von seinem ersten Traumjob Tierforscher, der durch den Spielfilm „Top Gun“ abgelöst wurde. „Genauso ist es bei mir auch“, jauchzt Lotta. „Wir machen das zusammen“, ruft Kaija, die im Bus noch mit Medizinforschung geliebäugelt hatte. Was habt ihr denn für einen Notendurchschnitt, fragt Simon erstaunt, als das Thema auf die Studienwahl Astrophysik kommt. „Keine Ahnung, aber ich bin ehrgeizig“, so Lotta.
Next Level setzt Maßstäbe
Diszipliniert an dem einmal gesetzten Ziel zu arbeiten, sei das A und O, rät der Pilot. Kein Problem, kontert Kaija: „Das ist mein Lebensmotto.“ Wie zum Beweis einigen sich die Neuntklässlerinnen beim Bau der Kettenreaktion XXL schnell auf die geforderten drei Impulse und finden zwischendurch noch Zeit für die Raumfahrtausstellung in Halle 6. Dafür hätte Carla gern noch mehr Zeit gehabt. „Zum Militär stehe ich kritisch, aber die Teamarbeit hat Spaß gemacht“, sagt sie nach einem langen aufregenden Messetag. „Alles ist so richtig next level und alle sind schlau unterwegs mit ihren Motoren, Sitzen und Triebwerken“, ergänzt Mitschülerin Kai. Ihr Lieblingsflugzeug war der Airbus Beluga , während Lotta bei ihrer Wahl bleibt: Als Überschall-Stoßwellen die mint:pink Abschlussveranstaltung stören, ist für die 15-Jährige kein Halten mehr. „Da fliegt Frank Simon“, ruft sie und schießt ein Foto nach dem anderen in den heißen Berliner Himmel.
Weitere Eindrücke von der ILA gibt es auch hier: mint:pink goes ILA