Kreativität gewinnt
05.10.2023

Kreativität gewinntmint:pink-Teilnehmerinnen probieren sich im Gamedesign

Ist das tatsächlich noch Arbeit oder einfach nur Spiel? Auf jeden Fall schwingt reichlich Spaß mit, wenn Saskia Scharfenberg ihr Arbeitsumfeld vorstellt. „Das Erdgeschoss ist bei uns die Town Hall fürs Essen und Freizeit, in der vierten und fünfte Etage sind nette Workspaces, von Großraum bis Einzelbüro, und hier oben die Meetingräume“, sagt sie zum Start der Office-Führung. Los geht es im Besprechungsraum „FIFA“ mit passenden großflächigen Motiven an den Wänden, weiter durch lange Flure mit Glasfronten, inspiriert von Spieleklassikern wie „Super Mario“ bis zur Dachterrasse mit Bar und Beachclub-Ambiente: Einige Zehntklässlerinnen nehmen Platz auf weißen Plastiksesseln, setzen grüne Sonnenbrillen auf und blicken auf Hammerbrook. Es ist ihr vierter Programmtag mit dem Mädchen-Mutmacher mint:pink und er präsentiert den Kosmos eines Spieleentwicklers von seiner sonnigen Seite: Welcome to InnoGames!

Absolute Teamleistung

„Nicht wundern, bei uns ist immer alles auf Englisch“, sagt Personalerin Saskia zu Beginn ihrer Präsentation. Das gilt konsequenterweise auch für ihre eigene Berufsbezeichnung: Saskia ist „HR Operation Manager“ und damit beauftragt, den Spieleentwicklern den Rücken freizuhalten und das Teambuilding zu stärken, wie sie sagt. Schließlich sind Teamgeist und Kommunikation Trumpf, wenn ein gutes Spiel entstehen und dann auch noch den heiß umkämpften Markt erobern soll. Das lernen die Mädchen gleich in einem ersten Workshop spielerisch: Unterschiedliche Aufgaben sollen einzelnen Berufsbildern wie Artist, Community Manager oder Gamedesigner zugeordnet werden. „Wie lange dauert es von der Idee bis zum fertigen Spiel?“, will die 15jährige Nele wissen. „Zwei bis drei Jahre“, sagt Saskia. 

Spielentwicklung im Kleinformat

So viel Zeit haben die Schülerinnen nicht, die normalerweise vormittags die Gymnasien Buckhorn und Lohbrügge besuchen. Daher musste die angehende Gamedesignerin Alina Miltenberger den zweiten Workshop zum Thema Coding gut planen: aufgeladene I-Pads im Klassensatz bestellen, den Spieleklassiker „Snake“ und die Plattform „Scratch“ teasern. „Das ist kostenlos, werbefrei und kann die Grundkonzepte der Programmierung gut vermitteln“, so Alina. Sie selbst ist längst im nächsten Level angekommen: Nach der Ausbildung in der Fachinformatik für Anwendungsentwicklung absolviert die 21-Jährige nun ein Bachelorstudium im Bereich Gamedesign & Management und ist „nebenbei“ 25 Wochenstunden bei InnoGames als Duale Studentin im Einsatz. "Außerhalb der Studienzeit, arbeite ich meistens hier, vom Büro aus", sagt sie. 

Coden oder Codes knacken

Programmierung ist eben doch Arbeit. Pures Glück und Verzweiflung liegen nah beieinander, etwa bei der Suche nach Softwarefehlern, englisch „Bug“. Das merken auch die Mädchen schnell: „Oh, mein Gott Lea, du hast alles weggemacht“, ruft Nele, dabei war ihre Tischnachbarin nur versehentlich auf eine andere Ebene gelangt. „O doch, Helene, es funktioniert“, freut sich Mariana am Tisch gegenüber. Am Ende hat der InnoGames-Virus alle im Griff, so scheint es. „Das habe ich gerade gebaut, das ist ein cooles Gefühl“, findet Nele, die sich nun einen Einstieg in die Informatik vorstellen kann. Alina ist dabei ein Vorbild. Auch wenn ihr nicht viel Zeit für die InnoGames-Welt aus Fun, Fitness und sogar Entspannungsräumen bleiben dürfte. „Das ist ein sehr gutes Prinzip, weil es motiviert“, findet Nele am Tischkicker. „Der Ort hier ist mega“, ergänzt Lina. Sie hat begeistert programmiert und kurzzeitig geschwankt, denn eigentlich steht ihr Berufswunsch fest: bei der Polizei einsteigen und später beim SEK zum Sondereinsatz kommen. Vielleicht eine Vorlage für das nächste Simulationsgame…

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