Egal, ob Autoreifen, Hautcreme oder Schokolade, am Anfang der Produkte steht immer ein Reaktor, der die Grundstoffe vermischt, erwärmt und damit chemische Reaktionen auslöst. „Alles, was wir lieben und wofür wir leben, durchläuft solche Reaktoren“, sagt Verfahrenstechniker Michael Schlüter und hält ein Brillenetui, eine Smartphonehülle und Taschentücher in Plastik verpackt in die Kamera. Gegenstände, die in Reichweite des Professors liegen – und die noch überwiegend aus fossilen Rohstoffen, ja Erdöl bestehen. „Und da müssen wir natürlich von weg, wie ihr alle wisst“, wendet sich Schlüter an sein Auditorium. Es sind an diesem Vormittag Jugendliche aus MINT-Oberstufenprofilen und natürlich wissen sie, dass die Zukunft den nachwachsenden Rohstoffen gehört. Dass aber deren schwankende Qualität durch Unterschiede in Düngung oder Klima die Stoffumwandlung herausfordert und eine neue Generation intelligenter, flexibel und autonom arbeitender, kurz smarter Reaktoren benötigt, wirft viele Fragen auf.